Investition in die Nachhaltigkeit: Neue Recyclinganlage für Elektro- und Elektronikgeräte

 |  Elektroschrott
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Nach zwei Jahren Projektierungs- und Aufbauzeit nahm Immark am Standort in Regensdorf/ZH im Herbst 2023 die neue Recyclinganlage für ausgediente Elektro- und Elektronikgeräte in Betrieb. Die topmoderne Anlage ermöglicht unter anderem einen höheren Materialdurchsatz, mehr Effizienz in den Verarbeitungsprozessen sowie noch bessere Qualitäten der Endfraktionen, die in die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden. Dank dieser Investition arbeitet Immark nach dem neusten Stand der Technik und leistet gemeinsam mit der Thommen Group einen wertvollen Beitrag zur Schonung der Umweltressourcen.

Im Video erklären Sandro Strübin, Standortleiter und Mitglied der Geschäftsleitung von Immark sowie Patrick Wollenmann, Teamleiter Technik, welche Vorteile die neue Anlage bietet und wie sich die Recyclingprozesse gestalten:

Gemäss den Rücknahmesystemen SENS e-Recycling und SWICO ist die Rücklaufquote von Elektronikschrott in der Schweiz doppelt bis dreifach so hoch wie in den meisten anderen Ländern. Alleine im Jahr 2022 wurden in der Schweiz über 121’000 Tonnen Elektrogeräte gesammelt und recycelt. Zum Fachbericht

Dank fachgerechter Verarbeitung können aus Altgeräten Wertstoffe für die Wiederverwertung zurückgewonnen werden. 

Immark, gegründet 1986 und seit 2010 Teil der Thommen Group, ist Pionier im Bereich der Entsorgung und des Recyclings von Elektroschrott. Das SENS- und SWICO-zertifizierte Unternehmen zählt in der Schweiz mit Liestal/BL, Aarwangen/BE und Regensdorf/ZH drei Standorte. Nach der Standort-Eröffnung 2022 in Aarwangen/BE, wo sich Immark auf das Recycling von Kühlschränken spezialisierte, erreichte man im Herbst 2023 einen weiteren Meilenstein: Am Standort in Regensdorf/ZH wurde die neue Recyclinganlage für ausgediente Elektro- und Elektronikgeräte in Betrieb genommen. Immark und die Thommen Group investieren damit in die Nachhaltigkeit.

Mehr Verarbeitungskapazität und bessere Endfraktionen 

Im Frühjahr 2021 starteten die Vorbereitungen an der bestehenden Infrastruktur und im Sommer 2022 wurde mit dem Aufbau begonnen.

Installiert wurde die neue Anlage, die insgesamt eine Fläche von 3’500m2 einnimmt, während dem laufenden Betrieb und parallel zur Demontage der alten Anlage – eine Meisterleistung des Projektteams, sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die trotz beengten Platzverhältnissen den Betrieb zu jeder Zeit hochgehalten haben.

Im Video: Der Aufbau der neuen Recyclinganlage im Zeitraffer:

Die neue Recyclinganlage bietet umfangreiche technische Fortschritte und Optimierungen in Bezug auf Verarbeitungsprozesse, Qualität der Endfraktionen, Sicherheit und Arbeitsplatzumgebung. So hat sie eine Verarbeitungskapazität von bis zu 12 Tonnen Material pro Stunde. Die Anlage ist so konzipiert, dass sie modular betrieben werden kann. Das heisst: Materialien und Altgeräte, die aufgrund ihrer Beschaffenheit oder Grösse nicht sämtliche Verarbeitungs-Stufen durchlaufen müssen, können an unterschiedlichen Stufen zugeführt oder entnommen werden. Dies steigert die Effizienz und reduziert den Verschleiss.

Eine Besonderheit ist die Material-Sortierung der Wertstoffe per Sensortechnik, wo spezifische Wertstoffe wie Leiterplatten oder Kunststoffe mittels Sensorik erkannt und aus dem Stoffstrom aussortiert werden. Zudem bietet die Anlage Verbesserungen in Bezug auf Brandschutz, Arbeitssicherheit und Ergonomie. 

Ein paar beeindruckende Fakten: Insgesamt zählt die Anlage 240 Antriebe und 530 Sensoren. Die Total-Länge aller Förderbänder misst 590 Meter.

Die Recyclinganlage nimmt insgesammt eine Fläche von 3’500m2 ein.

Vom Altgerät zum Recyclingrohstoff 

Aber wie gestaltet sich eigentlich der Verarbeitungsprozess von Elektroschrott? Der Ablauf sieht wie folgt aus: 

Die Anlieferung:
Das Entsorgungsmaterial, wie zum Beispiel ausgediente Computer, Staubsauger und Telefone, wird von Kundinnen und Kunden aus Industrie und Gewerbe oder von offiziellen Sammelstellen angeliefert. 

Kontrolle:
In einem ersten Schritt wird das Material manuell auf Schad- und Störstoffe untersucht und diese werden aussortiert. 

Vorzerkleinerung:
In der zweiten Verarbeitungsstufe wird das Material maschinell durch einen Vorzerkleinerer «aufgeknackt», so dass anschliessend manuell restliche Schad- und Wertstoffe wie Batterien, Kondensatoren, Kabel, Trafos oder Leiterplatten entnommen werden können. 

Shredder:
Danach ist das Material bereit für den Shredderprozess und wird im Rotorshredder zerkleinert. Ziel dieses Zerkleinerungsschrittes ist es, einen möglichst guten Aufschluss der Materialverbunde zu Eisen, Nichteisen-Metallen (wie zum Beispiel Aluminium und Kupfer) und Kunststoffen zu erzielen. Das Material verbleibt so lange im Zerkleinerungsraum bis die Teile durch den Austragsrost passen.

Sortierprozesse:
Im Anschluss folgt ein dreistufiger Sortierungsprozess. Metalle und Nichteisenmetalle werden in verschiedenen Körnungen per Magnet- und Sensortechnik sortiert. Das gereinigte Eisen wird abschliessend von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kontrolliert, die allfällige Verunreinigungen wie Kupferspulen aussortieren. 

Output:
Was als Elektroschott angeliefert wurde, verlässt die Anlage als Wertstoff in verschiedenen Korngrössen und Qualitäten. Mit den Zerkleinerungs- und Sortierprozessen produziert Immark hochwertige Recyclingrohstoffe (zum Beispiel Eisen, Aluminium, Kupfer und Edelmetalle) und führt sie in die Kreislaufwirtschaft zurück. Abfälle, die nicht im Recyclingkreislauf verwendet werden können, werden thermisch verwertet. 

Bei Kühlgeräten erreicht Immark eine Verwertungsquote von 98%. Bei gemischten Kleingeräte sind es 83%. 

Nach der Zerkleinerung und Verarbeitung: Aus Elektroschrott gewinnt Immark zum Beispiel Aluminum. Die Wertstoffe werden in die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt.

Bitte entfernen Sie Schadstoffe wie Batterien immer aus dem Material und entsorgen Sie diese wie auch die Einweg E-Zigaretten immer separat in den dafür vorgesehenen Sammlungen und Behältern (ausgenommen fest verbaute Akkus).

Mehr Informationen dazu erhalten Sie auf der Webseite von Innobat

Vielen Dank für Ihre Mithilfe.

Wertvoller Beitrag zum Umweltschutz

Mit Recycling schonen und schaffen wir Ressourcen. Dies ist dank dem Zusammenspiel zwischen Immark, der Industrie, dem Gewerbe und der Bevölkerung möglich – denn nur wenn ausgediente Elektro- und Elektronikgeräte richtig entsorgt werden, können wir gemeinsam mit Ihnen einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten. 

Mit dem Bau der neuen Recyclinganlage erreichte Immark und die Thommen Group einen weiteren Meilenstein in der Firmengeschichte. Das Projekt ist auch ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Schweiz. 

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Die Total-Länge aller Förderbänder misst 590 Meter.